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08.03.2022Open Air Galerie Hammerschmiede: 9 Hank und die Shakers
Mit dem neunten Plakat zeigt sich ein weiteres Mal die große künstlerische Vielfalt des Netzwerk Hammerschmiede e. V. Denn mit der Band „Hank und die Shakers“ wird nicht nur die erste Gruppe vorgestellt. Die langjährigen Mitglieder des Vereins sind auch die ersten Musiker*innen, die in der Open Air Galerie Hammerschmiede ausstellen.
„Hank und die Shakers“ sind – so beschreiben sie es selbst– seit Jahren in Kassel und der Bundesrepublik „ein Markenname für stilvolle Unterhaltung und gepflegte Hysterie: Sie tanzen auf allen Hochzeiten, spielen nachmittags beim Kaffeekränzchen und spät nachts im Underground-Club“. Das musikalische Repertoire des Quintetts um Sänger, Gitarrist und Klarinettist Hank Ockmonic ist dabei so vielfältig, wie die Besetzung der Band selbst: Neben Eigenkompositionen spielen sie Klassiker der 1920er- bis 1940er-Jahre, Csárdás und russische Volkslieder, finnische Polkas sowie Stücke von Zarah Leander und Hans Albers – aber auch Wildwest-Balladen, Country-Musik und Rockabilly-Stücke. Es scheint, als wollten sich Hanks Shakers da gar nicht festlegen – zum Glück! Durch die Adaption dieser vielen Genres und Zeiten entsteht nämlich eine neue musikalische Authentizität, die ihren besonderen Reiz auch und insbesondere bei Live-Auftritten auf der Bühne entfaltet.
Mit dem Programm „Hank und die Shakers spielen Ennio Morricone“, welches die Band auf Tournee und zuletzt im Oktober 2020 in der Kasseler Sankt Elisabeth Kirche spielten, erweiterten sie mit den Arrangements des vornehmlich aufgrund von Filmmusik für Italowestern bekannten Komponisten Morricone die ohnehin reiche Vielfalt ihres musikalischen Schaffens um ein weiteres Sub-Genre. Zugleich war das Konzert einer von vielen Beweisen, dass auch inmitten der nach wie vor akuten Pandemie der Stellenwert der Kultur nicht unterschätzt werden darf!
Neben den der Lage angepassten Balkon- und Hinterhofkonzerten, Videoclip-Produktionen und Streaming-Shows der Band sind auch wieder Auftritte auf der Bühne in Planung. Im Frühjahr 2022 wird mit „Originals“ außerdem eine neue Studio-Platte mit eigenen Kompositionen erscheinen.
Das neunte Plakat zeigt das von Hank Ockmanic gestaltete und für die Open Air Galerie leicht modifizierte Cover der kommenden Langspielplatte, welches bei einigen Rezipierenden der Plakat-Ausstellung möglicherweise ein vertrautes Gefühl hervorrufen könnte. So oder so: Mit der kleinen Meise, die mit ihren Krallen eine Klarinette umfasst, wird der Frühling endlich eingezogen sein und neben vielen weiteren Singvögeln auch wieder musikalische Live-Auftritte vor Publikum bringen.
Hank und die Shakers:
Hank Ockmonic - Klarinette, Gesang, Gitarre
Chris Martin / Yana Krasutskaya – Geige
Michael Mahner – Klarinette, Saxophon
Steffen Knoop – Schlagzeug
Berthold Mayrhofer – Kontrabass
Veröffentlichungen:
2007 CD „Melodien der Welt“ (TOAC), 2008 7“ Vinyl-Single „Kapitän der guten Laune“ (TOAC), 2011 CD „Tolna County Stomp“ (Upala Records), 2015 7“ Vinyl-Single „Patricia The Stripper“ b/w J. Brahms: „Ungarischer Tanz“ (Swindlebra Records), 2016 7“ Vinyl-Single „Il grande silenzio“ (TOAC/Randfilm Recordings), 2018 „Hank und die Shakers spielen Ennio Morricone“ (TOAC/Randfilm Recordings)
Text: Simon Großpietsch
Originals, 2021
370 x 270 cm
Papier, Bleistift, Filzstift, Permanentmarker, computergenerierte Kolorierung, bedruckte Kunststoffplane
28.02.2022Tag der Druckkunst“ 19.03.-20.03.2022
Auch in diesem Jahr wird der „Tag der Druckkunst“vom Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler ( BBK) bundesweit organisiert, um die traditionellen Drucktechniken, das Immaterielle Kulturerbe, einem interessierten Publikum nahezubringen und zur Würdigung der künstlerischen Drucktechniken beizutragen.
Aus diesem Anlass findet die Ausstellung
„entblättert & verdreht“ mit Monotypien von Iris Hoffmann und Cyanotypien von Hildegard Schwarz statt,
ergänzt wird die Ausstellung durch praktische Einführungen in diese beiden Techniken, Samstag und Sonntag, jeweils 15.00 Uhr.
Geöffnet:19.03 und 20.03 2022 jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr Titel der Ausstellung : „entblättert & verdreht“
Ort: Atelier Hildegard Schwarz ,“Alte Hammerschmiede“, Wolfhager Str.109, 34127 Kassel
11.02.2022Open Air Galerie Hammerschmiede: 8 Julian Rossmeisl
Der Kasseler Maler Julian Rossmeisl hat das Bild „Sprung ins Glück“ exklusiv für das achte Plakat der Open Air Galerie Hammerschmiede angefertigt.
Im April 2021, inmitten der sogenannten ‚Dritten Welle‘ der COVID-19-Pandemie in Deutschland, entsteht am Steinbruchsee Bühl in der Nähe der nordhessischen Gemeinde Ahnatal eine Fotografie: ein als weiblich zu identifizierender Mensch – die Statur lässt die Vermutung zu – blickt auf einem Landesteg hüpfend fröhlich in die Kamera. Der in der Totalen abgelichtete Körper ist in der Bewegung eingefangen, das linke Bein im Sprung hinter sich geworfen, mit wehenden braunen Haaren, die Arme weit geöffnet. Es wird die Vorlage des Gemäldes „Sprung ins Glück“ sein.
Julian Rossmeisls malerisches Gesamtwerk ist äußerst vielfältig: Von menschenleeren Landschaften über humoristische Szenen bis zu Studien des menschlichen Körpers. So verwundert es nicht, dass der Fokus von „Sprung ins Glück“ auch gänzlich auf der nicht näher definierten weiblichen Person liegt. Das rote Oberteil lenkt den Blick auf ihr lächelndes, sich den Betrachtenden zugewandtes Gesicht. Doch während die Falten der Kleidung erkennbar sind und die sichtbare Haut des Körpers im Detail wenig ausgearbeitet ist, bleiben die Ebenen des Hintergrundes der Szene annähernd unkonkret. Es scheint, als gehe es eigentlich nicht um die tatsächliche Umgebung oder gar um die Frau an sich.
Rossmeisls künstlerisches Interesse gilt, wie in vielen seiner Werke, allein der Atmosphäre. Es ist die fröhliche, heitere Stimmung, die sich dem Wunsch des Malers nach vermitteln soll. Die abgebildete Frau repräsentiert folglich kein porträtiertes Individuum oder ist Sinnbild einer Phantasie. Sie wird bei Rossmeisl zu einer allgemeinen Bedeutungsträgerin des Glücks – durch den Sprung. Denn: „Man kann sich auf verschiedenen Arten durch einen Sprung befreien“, so der Künstler.
An der Wolfhager Straße, im Frühjahr 2022 hat dieser „Sprung ins Glück“ möglicherweise die Energie, einen Sprung für uns alle darzustellen. So individuell das dabei anvisierte Glück für jeden Menschen letztlich sein mag, sicher ist: Es ist auch ein Sprung in das Glück des nahenden Frühlings und wärmerer Tage.
Julian Rossmeisl wurde 1978 in Kassel geboren. Er legte 2002 am Ruhr-Kolleg Essen die Abiturprüfung ab und studierte im Anschluss kurzzeitig Kommunikationsdesign an der Universität Gesamthochschule Essen (heutige Universität Duisburg-Essen; der Studiengang selbst ist Mitte der 2000er-Jahre in die Folkwang Universität der Künste eingegliedert worden). Er arbeitet als Persönliche Assistenz zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen beim fab – Verein zur Förderung der Autonomie Behinderter e. V. Einzelausstellungen u.a. 2019 „Menschenbilder“ in der Neuen Brüderkirche Kassel sowie im Stadtteilzentrum Wesertor sowie 2014 „Licht und Landschaften“ im Cafè Hurricane Kassel. Mit Isabel Lopez Traudt stellte er mit „Wege zum Realismus“ 2014 im Hotel Ramada Kassel (heutiges H4 Hotel) aus. Mit seinen humoristischen Arbeiten nahm er seit 2010 fünf Mal an der Sommerakademie für Komische Kunst der Caricatura – Galerie für Komische Kunst in Kassel teil.
Text: Simon Großpietsch
Julian Rossmeisl
Sprung ins Glück, 2021
80 x 50 cm
Ölfarbe auf Leinwand
16.12.2021Open Air Galerie Hammerschmiede: 7 Bernd Hamelmann
Mit „Ein Schaf namens Elli“ zeigt Bernd Hamelmann das siebte Plakat der Open Air Galerie Hammerschmiede.
Bei Elli handelt es sich um eine Skulptur aus Pappmaché, welche 2017 zusammen mit einer kleinen Familie aus schwarzen und weißen Schafen entstanden ist. Das an der Wolfhager Straße ausgestellte Plakat ist eine extra für die Open Air Galerie Hammerschmiede am Computer erstellte Bildkomposition mit dem Pappmaché-Schaf. Der an die 1970er Jahre erinnernde Bildhintergrund des Plakates begleitet Hamelmann seit seiner Kindheit und bringt zugleich die schönsten Herbstfarben zum Vorschein. (Die Herren Verner Panton und Luigi Colani wären sicherlich entzückt bei diesem Anblick.)
Schaf Elli erstrahlt durch einfache und reine Lebensfreude, die viele Betrachter*innen im manchmal sehr grauen Winter-Einerlei in ähnliche Freuden zu versetzen versucht. Was ein Schaf halt so alles macht... oder auch nicht! Wer weiß das schon, wenn man nicht selbst ein Schaf ist?! Momentan erfreut es sich also daran, die Wolfhager Straße anzuschauen und allen Vorbeiziehenden wohl gesonnen entgegen zu blicken.
Hamelmann wurde in Dortmund geboren und beschäftigte sich dort mit visuellem Marketing und grafischen Arbeiten. Zusammen mit Gunther Nowak startete er 2002 seine künstlerische Ausbildung und hat seitdem das Atelier in der Alten Hammerschmiede. 2010 folgte eine Ausbildung zum Grafiker an der Fernseh Akademie Mitteldeutschland – FAM gGmbH in Leipzig. Wieder nach Kassel zu Atelier und Freunden im schönen Nordhessen heimgekehrt, widmet er sich weiterhin unterschiedlichsten Arbeiten in Grafik, Design und Siebdruck.
Bernd Hamelmann
Ein Schaf namens Elli, 2017
80 x 100 x 50 cm
Pappmaché, Metall, Farben
für die Open Air Galerie Hammerschmiede:
Ein Schaf namens Elli – Plakat, 2021
370 x 270 cm
Computergenerierte Bildkomposition, bedruckte Kunststoffplane
14.12.2021Open Air Galerie Hammerschmiede: 6 Alfred Rose
Das sechste Plakat der Open Air Galerie Hammerschmiede zeigt die Vergrößerung einer Zeichnung von Alfred Rose, die einerseits nicht als Zeichnung eines Gegenstandes konzipiert ist, andererseits an Gegenständliches erinnern kann.
Rose dazu: „Der erste Strich wird spontan und intuitiv gesetzt. Er löst darüber Erinnerungsspuren, Stimmungen, Anklänge aus. Der Fortgang der Arbeit greift davon auf, variiert, transformiert, zerstört oder ignoriert: somit bezieht sich jetzt jeder Arbeitsschritt auf das bereits Vorhandene. Formale Stimmigkeit ist dabei kein Widerspruch zur spontanen Arbeitsweise, beide Aspekte greifen ineinander. Meine Bilder tragen keine Titel. Sie werden mit dem Entstehungstag datiert, wobei eine Überarbeitung durchaus zu einem zweiten Datum führen kann.“
Alfred Rose, 1946 geboren in Treysa; 1965 bis 1968 Studium der Erziehungswissenschaften und Kunsterziehung in Gießen; 1998 Umzug von Marburg nach Kassel. Arbeitsbereiche in der Kunst: abstrakte Zeichnungen und Malerei, Skulpturen in Stein und Stahl, Klanginstallationen aus Stahl. Ausstellungen: Atelierrundgang 2013, 15, 18, 19, 21; Einzelausstellung in der Galerie im Hessischen Verwaltungsgerichtshof 2014; Kunstmesse 2016, 18; d:gallery 2014, 21; seit 09. 2019 Mitglied im BBK.
Alfred Rose
o.T., 07.04.2010 / 13.09.2011
20 x 27,8 cm
Papier, Tusche, Stahl- und Rohrfeder, Federmesser